Ich könnte mit dieser Thematik Seiten füllen, aber ich möchte mit diesem Artikel nur grob wenige Aspekte aufgreifen, um dir als Leser vor Augen zu führen, was der massenhafte Fleischkonsum für Auswirkungen auf unsere Welt hat. Bei Interesse gebe ich dir gerne weitere Infos oder du kannst dich der unten zitierten Quellen bedienen.
Hoher Aufwand an Lebensmitteln – geringer Ertrag Um Fleisch zu haben, muss ein Tier erstmal ein paar Tage, Wochen oder Monate (je nach Art) gefüttert werden, bis es die Ertragsgröße erreicht hat, um es zu schlachten. Laut Studien werden zur Herstellung einer durchschnittlichen Kalorie in einem Fleischprodukt circa 30 Kalorien Getreide benötigt. Anders ausgedrückt werden für 1 kg Rindfleisch im Durchschnitt 7 kg Getreide, bei Schwein 4 kg, bei Huhn 2 kg Getreide benötigt. Durch den Stoffwechsel der Tiere geht nochmal bis zu 95 % der Nahrungsenergie des Lebensmittels verloren. In Proteinen bedeutet das, dass 11 kg pflanzliches Protein gefüttert werden muss, um 1 kg Protein aus dem Fleisch zu bekommen. Hoher Aufwand an Wasser Tiere brauchen nicht nur Futter sondern auch Wasser zum Überleben und Wachsen. Das Gleiche gilt für Futterpflanzen, diese müssen auch erst Wochen lang gewässert werden, ehe die Ernte fällig ist. So benötigt man rechnerisch circa 15.400 l Wasser für 1 kg Rindfleisch, für 1 kg Schwein sind es 6.000 l. Im Vergleich: für den Anbau von 1 kg Kartoffeln sind es lediglich 290 l, für Sojabohnen 2.200 l und für Weizen 1.800 l Wasser. Welthunger und Wassermangel Kurzum: es wird immens viel Wasser für den Anbau von Futterpflanzen investiert, welche dann an Masttiere verfüttert werden, um sie später zu schlachten. Dem gegenüber stehen über 800 Mio. Menschen auf der Welt, die unterernährt sind und Hunger- und Wassermangel leiden. Über 95 % des weltweiten Sojaanbaus geht für die Produktion von Futtermittel drauf (von wegen Veganer essen Kühen das Soja weg). Waldrodung und Erhöhung der Treibhausgasemission zugunsten des Fleischkonsums Der Fleischkonsum auf der Welt hat sich in den letzten 50 Jahren vervierfacht. Um mehr Fleisch zu produzieren, braucht man mehr Futtermittel, so dass jährlich rund 325.000 Quadratmeter Wald auf der Welt gerodet werden, um Futterpflanzen anzubauen. Der Bestandteil an Wald und Grünfläche wird damit stetig kleiner. Aber das allein reicht für die Klimaerhitzung nicht aus: die Tieranlagen setzen Methangase, Kohlstoffdioxid und Stickstoff aus der Verstoffwechslung der Tiere in die Atmosphäre frei. Der immense Energieaufwand für den Produktionskreislauf von Fleisch (Transport von Futtermitteln, Tieren, Schlachtung, Lagerung usw.) trägt ihr übriges zur Erhöhung des CO2 Haushalts bei. Zudem landet die Gülle der Tiere auf unseren Feldern und übersäuert die Böden durch den Abbau von Nitrat und Phosphat aus dem Mist. Diese Stoffe landen früher oder später wieder in Form von Nahrung auf unserem Teller oder in unserem Trinkwasser aus der Leitung. Die Aspekte zeigen, dass wir immens viel Energie in ein Lebensmittel investieren als wir am Ende rausbekommen. Zudem unterstützen wir durch den Massenkonsum den Klimawandel mehr als wenn wir mit dem Auto zur Arbeit fahren. Auf den Welthunger brauche ich gar nicht mehr eingehen. Es lohnt sich also in der heutigen Zeit, darüber nachzudenken, was man isst. Quelle: Koerber, K. von, and Leitzmann, C.: Vollwert-Ernährung: Konzeption einer zeitgemäßen und nachhaltigen Ernährung, Stuttgart 2012. Leitzmann, C., and Keller, M.: Vegetarische Ernährung, Stuttgart 2012. Lippold et. al.: Erster Bericht der Enquete-Kommission „Schutz der Erdatmosphäre“, 1992. Das V-Heft, ARIWA, Ausgabe 2018
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AutorJennifer Lotz, seit 3 Jahren "auf den Spuren der veganen Ernährung" seit 2018 in Weiterbildung zur staatlich zertifizierten Beraterin für vegane Ernährung. Archiv
September 2019
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