Vor 10 Jahren hieß es noch, Cholesterin sei ungesund. Heutzutage hört man häufig, dass es ja auch gutes Cholesterin gibt. Aber was stimmt denn nun? Cholesterin gehört zu der Kategorie der Fette und ist prinzipiell nichts Schlechtes. Im Gegenteil: es ist ausgesprochen wichtig für unseren Organismus. Denn der menschliche Körper stellt aus Cholesterin neben vielen anderen Hormonen auch das lebensnotwendige Vitamin D her, das u. a. für das Immunsystem und den Knochenaufbau gebraucht wird. Überdies ist unser Organismus fähig, Cholesterin selbst herzustellen. Warum ist Cholesterin dann so schlecht? Da der menschliche Körper dieses Fett selbst herstellt, ist eine Zufuhr von außen über die Nahrung nicht notwendig. Cholesterin kommt jedoch in tierischen Lebensmitteln vor. So nehmen Menschen, die tierische Nahrungsmittel wie Milch, Ei, Fisch oder Fleisch regelmäßig konsumieren, auch jedes Mal (unnötiges) Cholesterin auf. Im Übrigen kommt dieses Fett tatsächlich nur in tierischen Quellen vor. In Pflanzen findet man das Pendant, das sogenannte Phytosterin, das eine schützende Funktion für unseren Organismus hat. Was passiert bei zu viel Cholesterin?
Fette im Körper werden auf unterschiedlichen Wegen in die Zielzellen transportiert. Bei Cholesterin sind das die sogenannten Lipoproteine LDL (low density lipoprotein) und HDL (high density lipoprotein). LDL bringt Cholesterin von der Leber in die Zellen, wohingegen HDL dafür sorgt, dass Cholesterin aus dem Blutkreislauf zur Leber befördert wird, um dort in Gallensalz umgewandelt und ausgeschieden zu werden. Hat der Mensch nun zu viel Cholesterin im Blut, ist der LDL-Spiegel entsprechend erhöht, und es kommt zu vermehrter Anlagerung von Cholesterin in den Blutgefäßen – Arteriosklerose ist die Folge. Langfristig kann dies zu schwerwiegenden Herzkreislauferkrankungen führen, da das Blut nicht mehr richtig fließen kann. Wie kann man vorbeugen? Neben dem Verzicht tierischer Nahrungsmittel kann Phytosterin aus fettreichen Pflanzen wie Sonnenblumenkernen, Weizenkeimen oder Sojabohnen helfen, den Cholesterinspiegel zu senken. Aufgrund des Raffinationsprozesses bei der Herstellung mancher Öle, bei dem viel des enthaltenen Phytosterins verloren geht, sind die Samen und Kerne der Ölvariante (Sonnenblumen- oder Sojaöl) vorzuziehen.
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AutorJennifer Lotz, seit 3 Jahren "auf den Spuren der veganen Ernährung" seit 2018 in Weiterbildung zur staatlich zertifizierten Beraterin für vegane Ernährung. Archiv
September 2019
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